November 25, 2022

Alle Wege führen nach Rom und irgendwann (zurück) nach Köln*

Wenn man eine Geschichte erzählen will, fängt man am besten am Anfang an. Das ist für die Geschichte einer Millionenstadt nicht anders. Auch, wenn man bei einer solchen Geschichte wohl etwas weiter in die Vergangenheit blicken muss. In unserem Fall rund 2000 Jahre zurück in die Geschichte der Stadt Köln.


Es war einmal, vor ungefähr 2000 Jahren, da war die heutige Millionenstadt am Rhein eine einfache Römersiedlung. Eine einfache Römersiedlung, mit einer Tochter, die berühmt werden sollte. Agrippina, das Kind eines römischen Feldherrn, wurde in dieser Römersiedlung am Rhein geboren und heiratete den römischen Kaiser Claudius. Ihre Ehe endete jedoch wenig märchenhaft. Agrippina ließ ihren Mann ermorden, sodass ihr Sohn Nero Kaiser werden konnte. Doch zuvor hatte sie ihrem Ehemann ein Versprechen abgenommen. Ihre Heimatstadt am Rhein sollte zur Kolonie erhoben werden. 

So entstand um 50 nach Christus die Kolonie „Colonia Claudia Ara Agrippinensium“, übersetzt bedeutet dies: Claudische Kolonie und Heiligtum der Agrippinenser. Die Erhebung zur Kolonie bedeutete für die Stadt und ihre Bewohner:innen eine Vielzahl an Vorteilen. Beispielsweise erhielten die Bewohner:innen der Kolonie römische Bürgerrechte. Das spätere Köln florierte durch die Ernennung zur Kolonie und die Nähe zum Rhein, die sie zum wichtigen Truppenstützpunkt und Handelszentrum machten. 

 

Köln wurde zur Provinzhauptstadt von Niedergermanien und die Bürger:innen der Stadt genossen wirtschaftliche und infrastrukturelle Vorzüge, wie ein Amphitheater und ein Wasserversorgungssystem. Immer mehr Menschen zog es nach Köln und die Stadt wuchs. Köln etablierte sich als Handelsstadt, welche zudem für ihre Glas- und Keramikkunst bekannt wurde. 

Eine solch starke Expansion eines Ortes hinterlässt seine Spuren. Spuren, die bis heute eine große Sorge für Kölner Bauherren darstellt. Denn besonders bei Bauarbeiten in der Kölner Innenstadt wird immer wieder ein Stück römische Stadtgeschichte gefunden und die Bauarbeiten für archäologische Untersuchungen stillgelegt. So blitzt an mehreren Stellen Kölns die Vergangenheit hervor, wie Überbleibsel der alten römischen Stadtmauer oder die einzige erhaltene römische Straße in einer deutschen Großstadt. 

 

Wer die Spuren der römischen Stadtgeschichte Kölns weiter betrachten möchte, kann dem römisch-germanischen Museum einen Besuch abstatten. Das Verglaste Erdgeschoss des Museums neben dem Dom, eröffnet der Blick für Passant:innen auf ein römisches Mosaik mit Szenen aus der Welt des Dionysor und ein rekonstruiertes Grabdenkmal des Legionärs Poblicus.

Das 1974 eröffnete Gebäude, welches auf den Mauern einer römischen Stadtvilla erbaut wurde, wird aktuell kernsaniert. Die Ausstellungsstücke können jedoch weiterhin täglich von 10-18 Uhr im Belgischen Haus bestaunt werden. 

 

#Köln #Stadtgeschichte #Colonia #LiebedeineStadt 


*Der Titel dieses Beitrags ist ein Zitat aus dem Lied “Tommi” der Band AnnenMayKantereit.

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Wenn man eine Geschichte erzählen will, fängt man am besten am Anfang an. Das ist für die Geschichte einer Millionenstadt nicht anders. Auch, wenn man bei einer solchen Geschichte wohl etwas weiter in die Vergangenheit blicken muss. In unserem Fall rund 2000 Jahre zurück in die Geschichte der Stadt Köln.

 

 

Es war einmal, vor ungefähr 2000 Jahren, da war die heutige Millionenstadt am Rhein eine einfache Römersiedlung. Eine einfache Römersiedlung, mit einer Tochter, die berühmt werden sollte. Agrippina, das Kind eines römischen Feldherrn, wurde in dieser Römersiedlung am Rhein geboren und heiratete den römischen Kaiser Claudius. Ihre Ehe endete jedoch wenig märchenhaft. Agrippina ließ ihren Mann ermorden, sodass ihr Sohn Nero Kaiser werden konnte. Doch zuvor hatte sie ihrem Ehemann ein Versprechen abgenommen. Ihre Heimatstadt am Rhein sollte zur Kolonie erhoben werden. 

 

 

 

So entstand um 50 nach Christus die Kolonie „Colonia Claudia Ara Agrippinensium“, übersetzt bedeutet dies: Claudische Kolonie und Heiligtum der Agrippinenser. Die Erhebung zur Kolonie bedeutete für die Stadt und ihre Bewohner:innen eine Vielzahl an Vorteilen. Beispielsweise erhielten die Bewohner:innen der Kolonie römische Bürgerrechte. Das spätere Köln florierte durch die Ernennung zur Kolonie und die Nähe zum Rhein, die sie zum wichtigen Truppenstützpunkt und Handelszentrum machten. 

 

Köln wurde zur Provinzhauptstadt von Niedergermanien und die Bürger:innen der Stadt genossen wirtschaftliche und infrastrukturelle Vorzüge, wie ein Amphitheater und ein Wasserversorgungssystem. Immer mehr Menschen zog es nach Köln und die Stadt wuchs. Köln etablierte sich als Handelsstadt, welche zudem für ihre Glas- und Keramikkunst bekannt wurde. 

Eine solch starke Expansion eines Ortes hinterlässt seine Spuren. Spuren, die bis heute eine große Sorge für Kölner Bauherren darstellt. Denn besonders bei Bauarbeiten in der Kölner Innenstadt wird immer wieder ein Stück römische Stadtgeschichte gefunden und die Bauarbeiten für archäologische Untersuchungen stillgelegt. So blitzt an mehreren Stellen Kölns die Vergangenheit hervor, wie Überbleibsel der alten römischen Stadtmauer oder die einzige erhaltene römische Straße in einer deutschen Großstadt. 

 

Wer die Spuren der römischen Stadtgeschichte Kölns weiter betrachten möchte, kann dem römisch-germanischen Museum einen Besuch abstatten. Das Verglaste Erdgeschoss des Museums neben dem Dom, eröffnet der Blick für Passant:innen auf ein römisches Mosaik mit Szenen aus der Welt des Dionysor und ein rekonstruiertes Grabdenkmal des Legionärs Poblicus.

Das 1974 eröffnete Gebäude, welches auf den Mauern einer römischen Stadtvilla erbaut wurde, wird aktuell kernsaniert. Die Ausstellungsstücke können jedoch weiterhin täglich von 10-18 Uhr im Belgischen Haus bestaunt werden. 

 

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